Die Landschaft

macht uns fertig

Unser Frühstück wird immer frugaler - wir sind bei Tee, Nescafé, Joghurt, Müsli. Das Programm für heute hingegen ist ehrgeizig: 

Reine, Hamnoy, Sakrisøy, Ramberg, Nusfjord.

Allesamt schnuckelige kleine Ortschaften mit viel Flair und wenig Kaffee oder Tee. Und sie haben sich tolle Landschaft darum gebaut, diese Orte (und haben jetzt wohl keine Kronen mehr für guten Kaffee. Tee ist nicht so schwer).

Landschaft, Landschaft, Hütten und Landschaft

Außerdem wollen wir heute eine Toilettentour machen, die zwar eigentlich aus 8 Lokationen besteht, die in einer Informationsbroschüre ansprechend beschrieben sind, z.B. mit Amphitheater-Anordnung. Tatsächlich liegen aber nur zwei an unserer Strecke.
Von diesen zwei hält eine nicht, was die Beschreibung verspricht - obendrein ist der eigentliche Zweck dysfunktional, da abgeschlossen. Die andere Anlage finden wir zwar, aber die Beschreibung paßt irgendwie nicht recht und das ganze sieht eher nach einer Mischung aus Schiffsfriedhof, Industriegebiet und Hafenmole aus.

Gefunden, rostig, Glasdach und geschlossen. Toilette der besonderen Art.

Also: Beginn in Reine. Seit gestern hat sich nichts geändert: An der Brücke stehen (vermutlich oder hoffentlich) andere Asiaten, die Berge werden aber um diese Uhrzeit besser beleuchtet, also sind wir fleißig und finden andere als nur die bekannten Motive.

Weiterfahrt nach Hamnoy bzw. Sakrisøy. Der Routentracker zeichnet währenddessen ein wildes Muster auf, da wir hier die erste (aber geschlossene) Toilettenanlage suchen, danach eine offene, und dafür hin und her fahren. Die Motivklingel klingelt ganz aufgeregt, wird aber erst mal ignoriert, später werden die Stellen erneut angesteuert.
In Sakrisøy sehen wir, wie die Trockengestelle für den Trockenfisch bestückt werden, aber sie sehen anders aus als in Svolvær. Bei näherer Betrachtung sehen wir den Unterschied: hier werden die Fischköpfe getrocknet. Schauen die uns etwa vorwurfsvoll an? Uns beschleicht ein seltsames Gefühl.

Unterwegs weiterhin Landschaft, Kitsch, rote Fischerhütten, Brücken, Fjorde, Landschaft (ja, es gibt so viel davon, daß es hier doppelt erwähnt wird).

Ramberg ist besonders, weil es aussieht wie an einem Südseestrand (weißer, feiner Sand, der flach ins Wasser übergeht) gelegen. Allerdings sieht man über einen Südseestrand hinweg eher selten hohe, schneebedeckte Berge und wir fotografieren eher den fotografisch interessanteren etwas gröberen Sand.

Letztes Ziel für heute ist Nusfjord, was an einer besonders Motivklingel-intensiven Strecke liegt. Teilweise halten wir mehrmals hintereinander alle 300 Meter an.
In Nusfjord finden wir eine Möwenkinderstube, eine Bakeri, die gut duftet aber nicht geöffnet ist, und zum Glück ein Café. Der Fleiß legt eine Pause ein. 

Die Stelle, an der wir die letzte Jagd auf die Aurora planen, stellt sich als extrem windig heraus. Selbst unsere stabilen Stative schwanken - jedenfalls würden sie das tun, wenn wir uns nicht in letzter Minute dafür entschieden hätten, den Rest des Abends faul zu sein.
Wir packen nur noch unsere Sachen, denn morgen geht es vor dem Aufstehen auf die Fähre nach Bodø - und wir müssen diese nette Unterkunft und Lofoten verlassen. Hier würden wir soooooo gerne noch bleiben. Seufz.

zurück zur Hauptseite von einmal Nordkap(p) und zurück